
Überfahrenes Laubfroschmännchen.
Gefährdungsursachen von Laubfroschvorkommen
Von Uwe Manzke
Die Rückgangsursachen für die meisten Tier- und Pflanzenarten hängen unmittelbar mit unseren menschlichen Aktivitäten zusammen. Im Falle der Amphibien, und besonders gilt dies für den Laubfrosch, sind in erster Linie zu nennen:
- Vernichtung und Entwertung von Kleingewässern
- Veränderung und Zerstörung der Landlebensräume
- Fragmentierung der Landschaft mit einhergehender Verinselung und genetischer Isolation der Populationen
- Ansiedlung gebietsfremder Tiere, Vermischung und Verdrängung der autochthonen Bestände
sowie stellenweise und zeitweilig mit erheblichen Bestandseinbußen verbunden, auch
- die unmittelbare Tötung durch Straßenverkehr, mineralische Düngung (Kalkammonsalpeter, Phosphorkali, u.a.), Biozideinsatz (vgl. "Roundup tötet Amphibien") , Mahd
- direkte Verfolgung und Entnahme von Amphibien
- falsche Pflegemaßnahmen (s. Fallbeispiele, demnächst).
Eine Vernichtung und/oder Entwertung
der Laichgewässer wird verursacht durch:
- unmittelbare Verfüllung
- Entwässerunsmaßnahmen/ Drainage und Absenkung des Grundwasserspiegels
- unbeabsichtigtes Trockenlegen
- Ausbau und Vertiefung
- standortfremder und künstlicher Fischbesatz
- Einträge von Düngestoffen, Überdüngung (Eutrophierung) und Verlandung
- Anpflanzungen von Gehölzen im Uferbereich
- Beschattung und Zuwachsen durch zunehmenden Gehölz- und Röhrichtsaum
- Einträge von Bioziden (stören v.a. den Hormonhaushalt)
- direktes Einschwemmen von Silage oder Jauche
- Überdüngung und Vertritt durch zu hohen Vieh- bzw. Pferde-Bestand (hier auch: direkte Belastungen durch Kot- und Urin-Einträge)
- Umbruch des angrenzenden Grünlandes zu Ackerland
- ...

Ehemaliger Riepohl ("Reihertümpel") in Godshorn, bis vor mind. 200 Jahren ein Schlatt von über 2 ha Größe,

bis zur Verfüllung in den 1980er Jahren: ein Amphibien- und ein Schlittschuhparadies.