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Frühjahrs-Feenkrebs © U. Manzke

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Bitte um Mitarbeit - Urzeitkrebse gesucht!
Im Frühjahr kann man sie finden, den Feenkrebs, den Schuppenschwanz und den Dickbauchkrebs

Schuppenschwanz © U. Manzke

Der Schuppenschwanz Lepidurus apus ist vor allem in den Flußauen zu finden. Dies gilt vor allem für Norddeutschland, in Süddeutschland ist die Art sehr selten geworden.
Nachweiskarten der Urzeitkrebse in Deutschland.

Für Hinweise und Fundmeldungen zu Vorkommen von Urzeitkrebsen in Deutschland, Skandinavien und "Rest-Europa" bin ich dankbar. Die Funddaten werden von mir "seriös" und projektbezogen gehandhabt.
Die Fundangaben fließen in verschiedene Projekte ein:
1) "Besiedlungsgeschichte der Urzeitkrebse in Deutschland" (Arbeitstitel),
2) "Erarbeitung der Rote Liste Großbranchiopoden Niedersachsens" und
3) "Verbreitung der Großbranchiopoden in der Westpaläarktis" (internationales ehrenamtliches Projekt).

Desweiteren helfe ich gerne bei ehrenamtlichen Projekten, Kartierungen sowie studentischen und faunistischen Arbeiten.

Neben den unmittelbaren Fundmeldungen bin ich auch für die Bereitstellung und Hinweise zu "grauer Literatur" (studentische Projektarbeiten, Graduiertenarbeiten, Gutachten, u.ä.) dankbar.

Funde aus Deutschland würde ich gerne für mein Manuskript "Besiedlungsgeschichte der Urzeitkrebse in Deutschland" (Arbeitstitel) und die spätere Veröffentlichung dazu nutzen. Alle "Melder" werden dort namentlich genannt (sofern erwünscht, und erhalten einen Sonderdruck/PDF).

Desweiteren würde ich diese Funddaten auch gerne für die Projekte "Erarbeitung der Roten Liste Großbranchiopoden Niedersachsens " sowie das im Frühjahr 2021 gestartete internationale Projekt "Verbreitung der Großbranchiopoden in der Westpaläarktis" nutzen. Hier wären auch weitere Fundmeldungen aus Europa, Nordafrika entlang der Mittelmeerküste bis zur Türkei hilfreich. Dieses Projekt wird von dem Östterreicher Tobias Schernhammer geleitet und koordiniert. Im Grunde genommen geht es dabei um eine Neufassung - und eine geographische Erweiterung des Bezugsraumes - der Arbeit von "Brtek & Thiery (1995): The geographic distribution of the European Branchiopods (Anostraca, Notostraca, Spinicaudata, Laevicaudata)." Eine Internetseite zu dem Projekt wird vorbereitet, aktuell, siehe die österreichische Webpräsenz: http://www.argeurzeitkrebse.wordpress.com/ .

Kontakt

Nachweiskarten der Urzeitkrebse in Deutschland

Kartierung von Urzeitkrebsen

Hier findet Ihr einige Hinweise zur Kartierung von Urzeitkrebsen

Eubranchipus grubii © U. Manzke

Der Frühjahrs-Feenkrebs Eubranchipus grubii.

Lepidurus apus © U. Manzke

Der Schuppenschwanz Lepidurus apus.

Lynceus brachyurus © A. Hartl

Der Dickbauchkrebs Lynceus brachyurus.

Die Kartierung von Urzeitkrebsen, vor allem der Anostraca und der Notostraca, das sind die "Feenkrebse" und die "Rückenschaler", ist nicht schwer, allerdings nur zu bestimmten Zeiten möglich.

Aktuell, im Frühjahr, können die sogenannten "Frühjahrsarten" Schuppenschwanz Lepidurus apus, Frühjahrsfeenkrebs Eubranchipus grubii sowie der Eichener Feenkrebs Tanymastix stagnalis gefunden werden. Weitgehend unbekannt ist die Verbreitung des Dickbauchkrebses Lynceus brachyurus einer weiteren "Frühjahrsart" in Deutschland und Nordeuropa. Diese Wissenslücke beruht sicherlich in der fehlenden "Suchbrille" unter uns Tümplern.

Alle diese vier Frühjahrsarten bewohnen die Überflutungsauen der Flüsse. Hier sind diese Urzeitkrebse nach Ablaufen des Hochwassers in den Restwassertümpeln und in den "Qualmwassertümpeln" binnendeichs zu finden.

Aber auch in den Falllaubtümpeln und temporären Gräben der bodenfeuchten und staunassen Wälder lohnt die Suche. Hier lebt vor allem der Frühjahrsfeenkrebs Eubranchipus grubii, L. apus ist hier nur (noch) in Ausnhamefällen anzutreffen.

Hier einige Tipps und Hinweise zur Kartierung der Frühjahrsarten

 

Unterwegs mit dem langstieligen Kescher:
Kartierung des Frühjahrsfeenkrebses Eubranchipus grubii und des Kl. Feenkrebses (Eichener Feenkrebs) Tanymastix stagnalis

Suche nach Frühjahrsfeenkrebsen mit dem Kescher © O. Schaper, U. Manzke

Zum Nachweis der Frühjahrsfeenkrebse Eubranchipus grubii und Tanymastix stagnalis (Foto rechts) ist der Einsatz eines langstieligen feinmaschigen Keschers und idealerweise einer weißen Schale oder Eimers angezeigt (es geht aber auch mit einem andersfarbigen Eimer).

 

Unterwegs mit dem Küchensieb:
Kartierung des Schuppenschwanzes Lepidurus apus

Suche nach dem Schuppenschwanz Lepidurus apus mit dem Küchensieb © A. Hübner, U. Manzke

Auf den überschwemmten Wiesen der Flussauen ist der Schuppenschwanz Lepidurus apus recht einfach mit einem Küchensieb nachzuweisen.

Jahreszeit: Frühling
Kartierung des Frühjahrsfeenkrebses Eubranchipus grubii und des Kl. Feenkrebses (Eichener Feenkrebs) T. stagnalis in der Überflutungsaue der Flüsse, Falllaubtümpel am Rande der Aue und in bodenfeuchten Waldgebieten

In manchen Flussauen, beispielsweise der Elbe, sind der Schuppenschwanz L. apus und der Frühjahrsfeenkrebs E. grubii sowie der Kl. Feenkrebs (Eichener Feenkrebs) T. stagnalis oft in denselben Gewässern zu finden. Oft kann man die Feenkrebse bereits mit dem bloßen Auge im freien Wasser schwimmen sehen.Zusätzlich, auch wegen der Artbestimmung, sollte gekeschert werden.

Derzeit so gut wie unbekannt ist die Bestands- und Verbreitungssituation des Dickbauchkrebses Lynceus brachyurus in Deutschland. Vermutlich wurde die Art wegen der fehlenden "Suchbrille" bisher übersehen. Man kann die Art aber zusammen mit L. apus und E. grubii finden. Hierzu ist es allerdings notwendig, nicht im freien Wasser, sondern in der oberen Substratdecke zu keschern. Wahrscheinlich wird die Art übersehen, respektive nicht gefunden, da kaum in den Falllaubschichten nach Urzeitkrebsen gekeschert wird.

In den Jungmoränengebieten des Alpenvorlandes in Bayern und in Baden-Württemberg kann der Kl. Feenkrebs (Eichener Feenkrebs) Tanymastix stagnalis mit einigem Glück nachgewiesen werden.

Eubranchipus grubii © O. Schaper

Kleiner Auwaldtümpel mit Eubranchipus grubii-Vorkommen, binnendeichs der Aller bei Bierde (Niedersachsen).

Eubranchipus grubii © U. Manzke

In bodenfeuchten Wäldern kann man Eubranchipus grubii finden. Vielerorts haben Grundwasserabsenkungen solche Waldtümpel trocken gelegt.

Eubranchipus grubii © U. Manzke

Früher fand man E. grubii oft in wegbegleitenden Entwässerungsgräben in feuchten Wäldern. Heute ein seltenes Erlebnis.

Eubranchipus grubii © U. Manzke

Binnendeichs gelegenes Qualmgewässer an der unteren Mittel-Elbe in Niedersachsen, Lebensraum von L. apus und E. grubii.

Eubranchipus grubii © O. Schaper

Mit einiger Übung lassen sich die Feenkrebse bereits mit dem bloßen Auge erkennen. Größenvergleich: adultes Männchen und viele kleine Nauplien.

Eubranchipus grubii © W. Könecke

Gelegentlich schwimmen die Tiere auch an der Wasseroberfläche, wie dieses Weibchen von Eubranchipus grubii in einem Falllaubtümpel in Norddeutschland.

Eubranchipus grubii © H. Hauser

Mit einiger Übung, und wie hier im direkten Vergleich, lassen sich die beiden Frühjahrsarten E. grubii und T. stagnalis richtig ansprechen, auf dem Foto: E. grubii.

Eubranchipus grubii © U. Manzke

Mit einiger Übung, und wie hier im direkten Vergleich, lassen sich die beiden Frühjahrsarten E. grubii und T. stagnalis richtig ansprechen, auf dem Foto: T. stagnalis.

Jahreszeit: Frühling
Kartierung des Schuppenschwanzes Lepidurus apus und weiterer Arten in den flachen Überschwemmungsgewässern der Überflutungsaue der Flüsse

In manchen Flussauen, beispielsweise der Elbe, sind der Schuppenschwanz L. apus und der Frühjahrsfeenkrebs E. grubii sowie der Eichener Feenkrebs T. stagnalis oft in denselben Gewässern zu finden.

Derzeit so gut wie unbekannt ist die Bestands- und Verbreitungssituation des Dickbauchkrebses Lynceus brachyurus in Deutschland. Vermutlich wurde die Art wegen der fehlenden "Suchbrille" bisher übersehen. Man kann die Art aber zusammen mit L. apus und E. grubii finden. Hierzu ist es allerdings notwendig, nicht im freien Wasser, sondern in der oberen Substratdecke zu keschern. Wahrscheinlich wird die Art übersehen, respektive nicht gefunden, da kaum in den Falllaubschichten nach Urzeitkrebsen gekeschert wird.

 © U. Manzke

Nach Ablaufen des Hochwassers lohnt die Suche nach dem Schuppenschwanz Lepidurus apus.

 © U. Manzke

Im flachen Wasser wird nach dem zumeist am Boden aktiven L. apus mit Hilfe eines Küchensiebs gekeschert.

 © U. Manzke

Drei Schuppenschwänze im Küchensieb, die Suche war erfolgreich. Manchmal finden sich auch Männchen.

Storch frisst Lepidurus apus © L. Meckling

Auch der Weißstorch beteiligt sich in manchen Gegenden aktiv an der Suche nach L. apus.