Frosch, Wasser & Co
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Header-Bild Laubfrosch © U. Manzke

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Laubfrosch Hyla arborea

Von Uwe Manzke
© Rufaufnahmen Uwe Manzke
(s.a. CD Rufe Froschlurche)

# Videos zum Laubfrosch

Laubfrosch: rufendes Männchen braun gefärbt.

Laubfrosch: junges Weibchen.

Laubfrosch: Klammerpaar.

Laubfrosch: Gelege.

Laubfrosch: Larve.

Laubfrosch: Jungtier beim Landgang.

Laubfrosch: Suchbild.

Verbreitung in Niedersachsen

Der Laubfrosch besitzt in Niedersachsen auch heute noch einige Schwerpunktvorkommen: vom Elbetal und das Wendland über die nördliche Lüneburger Heide bis in die Stader Geest, bei Syke, bei Quakenbrück, in der Grafschaft Bentheim, in der Hannoverschen-Moorgeest und im Braunschweig-Wolfsburger Raum. Früher war der Laubfrosch auch im südniedersächsischen Hügel- und Bergland weit verbreitet, hier ist er mittlerweile weitgehend ausgestorben!

Vorkommen in der Region Hannover

In der Region Hannover (ehem. Landkreis und Stadt Hannover) lag einst ein Verbreitungsschwerpunkt des Laubfrosches in Niedersachsen. Der Laubfrosch kam mit wenigen Ausnahmen in fast allen Kommunen in der Region vor. Mittlerweile gibt es nur noch vier isolierte Restvorkommen in sechs Kommunen. Historische Laubfroschvorkommen sind mit Ausnahme von Barsinghausen, Gehrden und Wennigsen für alle Kommunen der Region Hannover belegt. Bis Mitte/Ende der 1980er Jahre gab es noch Vorkommen bei Stöckendrebber, in Isernhagen, im Stamstorfer Holz und am Bockmer Holz. Diese sind mittlerweile ausgestorben. Es existieren nur noch die vier isolierten Restpopulationen in den Bereichen "Langenhagen - Garbsen - Stöcken", "Ahltener Wald - Burgdorf", "Immensen - Arpke - Burgdorfer Holz - Hänigsen" und "Hämelerwald". Ein weiteres Vorkommen besteht am "Benther Berg". Hier wurde Anfang/Mitte der 1980er Jahre eine ungenehmigte (eigenmächtige) Wiederansiedlung des Laubfrosches vorgenommen.
Weiterhin existieren mindestens noch zwei (ungenehmigte = illegale ?) Ansiedlungen (Herkunft der Tiere ?) bei Laatzen an der Leine und zwischen Weetzen und Ronnenberg an der Ihme (Stand: Frühjahr 2017). Aber auch wenn es sich um "behördlich genehmigte" Ansiedlungen handeln sollte, machen diese in den dortigen Räumen wenig bis keinen Sinn und verbrauchen unnötigerweise die ohnehin geringen Ressourcen im Naturschutz.
Eine genehmigte Wiederansiedlung ist in den "Meerbruchswiesen" am Steinhuder Meer mit Tieren aus verschiedenen Populationen in der Region Hannover erfolgt. Desweiteren sind am Ostrand des Steinhuder Meeres Laubfrösche ausgesetzt worden. Dies möchte ich hier noch nicht abschließend bewerten (das Tiermaterial stammt aus der Mischpopulation "Meerbruchswiesen").
Unter meiner Regie wurde eine Spiegelpopulation der "Burgdorfer Laubfrösche" (Vorkommen: Großer Stern) in den "Sohrwiesen" am Hämelerwald (ehemaliges Vorkommensgebiet) aufgebaut. Hier ging es allerdings in erster Linie um die Sicherung des Genpools der hochgradig gefährdeten Ursprungspopulation (s. Spiegelpopulation Sohrwiesen)

Lebensraum

Laubfroschlebensräume sind gekennzeichnet durch ein reich strukturiertes Grünland mit vielen sonnenexponierten Kleingewässern, Gebüschen und Hecken, häufig im Verbund und in Randlagen zu Laub- und Mischwäldern. Im Verlaufe eines Jahres sucht der Laubfrosch unterschiedliche Lebensräume auf. Es finden daher jahreszeitliche, saisonale und tägliche Wanderbewegungen innerhalb des Jahreslebensraumes statt. Die Sommerlebensräume besitzen überwiegend Saumcharakter (Ökotone) und sind sonnenexponiert. Die Überwinterungsplätze befinden sich im Boden in Hecken, Gebüschen und Laub- sowie Mischwäldern. Zum Ablaichen benötigt der Laubfrosch gut besonnte, zumeist flache, pflanzenreiche und fischfreie Stillgewässer im Grünland. Aber auch überschwemmte Wiesen bieten ideale Fortpflanzungsstätten.

Biologie und Ökologie

Der Laubfrosch ist eine Pionierart und kann neu entstandene Gewässer sehr schnell besiedeln. Die Paarungszeit erstreckt sich von Ende April bis ca. Mitte Juni, mit einem Höhepunkt anfang Mai. Gegen Ende der Rufzeit sind zumeist nur noch kleinere, vorjährige Laubfroschmännchen an den Laichgewäsern rufaktiv. Nach der Rufphase wandern die Laubfrösche in die Sommerlebensräume, wie zum Beispiel Hecken (gerne nmit Brombeerbüsche), Gebüsche und Waldränder ab. Manchmal bewohnt er die Baumkronen geschlossener Laubwälder in über 20 m Höhe.

Die Rufe der Laubfroschmännchen (äpp, äpp, äpp, äpp, ...) sind sehr laut und gehören mit den Rufen der Kreuzkröte zu den lautesten unserer heimischen Froschlurche. Unter günstigen Bedingungen können die Rufe kilometerweit gehört werden.

Laubfrösche legen kleine Laichballen, oft an Wasserpflanzen oder untergetauchten Gräsern ab. Die Kaulquappen entwickeln sich im Laufe des Frühsommers zu kleinen Fröschen. Erste Jungtiere können ab ca. Mitte Juni an Land gefunden werden. Hier halten sie sich zuerst an den Gewässerrändern auf und wandern dann in die Sommerlebensräume, die identisch mit den Lebensräumen der Adulti sind, ab. Der Laubfrosch überwintert an Land.

Bitte lest auch die detaillierten Ausführungen zur Biologie des Laubfrosches auf den entsprechenden Seiten: Biologie des Laubfrosches im Jahresgang.

Artenschutz und Artenhilfsmaßnahmen (in der Region Hannover)

Der Laubfrosch ist stark gefährdet und in einigen Restpopulationen in der Region Hannover akut vom Aussterben bedroht. In dem Projekt "Ein König sucht sein Reich" sollten zunächst die bestehenden Populationen erhalten und gestärkt werden. Dies ist auch mehr oder weniger erfolgreich umgesetzt worden.

Begleitend und als notwendige weitere Schritte war die Etablierung und Wiederherstellung von lokalen Gewässerverbundsystemen innerhalb und zwischen den verschiedenen Populationen geplant. Dies ist bisher nicht geschehen.

Anstelle dessen meinen einige der (ehemaligen) Projektpartner, dass es doch sinnvoller sei und "mehr Spass macht", den Laubfrosch einfach anzusiedeln (Auszusetzen). Seriöser Arten- und Naturschutz sieht allerdings anders aus.

# Videos zum Laubfrosch

Moorfrosch

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Laubfrosch Hyla arborea, zwei rufende Männchen.

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Laubfrosch Hyla arborea, rufendes Männchen.

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Laubfrosch Hyla arborea, Paar im Amplexus.

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Laubfrosch Hyla arborea, Kaulquappe.

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Laubfrosch Hyla arborea, Kaulquappen im Biotop, hier im Flachwasserbereich eines temporären Kleingewässers. Einige der Larven haben bereits Hinterbeine.

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Laubfrosch Hyla arborea, Suchbild: auf dem bild sind mindestens sechs "Landgänger" zu sehen, vielleicht auch mehr.

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Laubfrosch Hyla arborea, wohlgenährtes Jungtier, ein paar Tage alt, auf Brombeere sitzend.

Moorfrosch