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Froschlurche - Anura
Scheibenzüngler, Krötenfrösche, Echte Kröten, Laubfrösche, Echte Frösche
Von Uwe Manzke
Artenspektrum
In Niedersachsen kommen alle in Deutschland lebenden 14 Froschlurchtaxa vor, davon immerhin elf auch in der Region Hannover. Der Ochsenfrosch wurde zum Glück noch nicht nachgewiesen.
Die in Deutschland natürlicherweise vorkommenden Froschlurche (Anura) werden systematisch und taxonomisch verschiedenen Familien zugeordnet. Dies sind die Scheibenzüngler (Discoglossidae, das sind die Geburtshelferkröte und die Unken), die Krötenfrösche (Pelobatidae, Knoblauchkröte), die Echten Kröten (Bufonidae), die Laubfrösche (Hylidae) und die Echten Frösche (Ranidae) – die bei uns wiederum in die Braunfrösche und die Wasserfrösche oder auch Grünfrösche unterteilt sind.
- Scheibenzüngler
- Geburtshelferkröte Alytes obstetricans
- Rotbauchunke Bombina bombina
- Gelbbauchunke Bombina variegata
- Krötenfrösche
- Knoblauchkröte Pelobates fuscus
- Echte Kröten
- Erdkröte Bufo bufo
- Kreuzkröte Epidalea (Bufo) calamita
- Wechselkröte Bufotes viridis
- Laubfrösche
- Laubfrosch Hyla arborea
- Braunfrösche
- Moorfrosch Rana arvalis
- Springfrosch Rana dalmatina
- Grasfrosch Rana temporaria
- Wasser- oder auch Grünfrösche
- Teichfrosch Pelophylax (Rana) kl. esculentus
- Seefrosch Pelophylax (Rana) ridibunda
- Kleiner Wasserfrosch Pelophylax (Rana) lessonae
Zur Verbreitung und Lebensweise
Die Froschlurche leben mit Ausnahme der Antarktis auf allen Kontinenten der Erde. Einige Arten leben in extremen Lebensräumen wie Hitze- und Trockenwüsten, im Hochgebirge und nördlich des Polarkreises, in Europa zum Beispiel der Grasfrosch.
Entsprechend ihrer weiten Verbreitung besiedeln die Froschlurche die unterschiedlichsten Lebensräume. Einige Arten leben auf Bäumen, andere auf dem Boden, einige haben eine grabende Lebensweise und leben "im Boden" und viele leben im und am Wasser. Die einzelnen Arten haben unterschiedliche Fortpflanzungsstrategien bis hin zur Brutfürsorge und Brutpflege entwickelt.
In Niedersachsen betreibt beispielsweise die Geburtshelferkröte Alytes obstetricans Brutfürsorge. Die Männchen wickeln die Laichschnüre um die Hinterbeine und tragen sie bis zum Schlupf der Kaulquappen mit sich herum. Alle in Niedersachsen lebenden Arten benötigen Laich- beziehungsweise Larvenabsetzgewässer. Das Spektrum der Fortpflanzungsgewässer gleicht dem der Schwanzlurche und reicht von Quellen über Bäche bis hin zu den Flusstälern mit den typischen Überschwemmungsflächen und Nebengewässern, von Kleinstgewässern, wie Pfützen und Wagenspuren, über Tümpel bis hin zu größeren Teichen, Bagger- und Stauseen sowie Kanälen. Besonders wichtig sind Kleingewässer, wie fischfreie und besonnte Tümpel und Weiher.
In Deutschland und Niedersachsen haben die einzelnen Froschlurcharten unterschiedliche Fortpflanzungszeiten. Im Wesentlichen werden die frühlaichenden Arten, zu denen die Braunfrösche und die Erdkröte gehören, von den spätlaichenden Arten unterschieden. Die Laichphase der "Frühlaicher" beginnt zumeist im März und kann sich bis Ende April hinziehen.
Die "Spätlaicher" beginnen mit ihren Fortpflanzungsaktivitäten mit dem Ansteigen der Temperaturen gegen Ende April. Die Laich- und Rufzeit kann sich dann bei einigen Arten bis in den Sommer erstrecken. Im Gegensatz zu den Schwanzlurchlarven leben die meisten Froschlurchkaulquappen nicht räuberisch, wobei einige Arten aber durchaus die Eier anderer Arten fressen.
Zur Paarung umfassen die männlichen Froschlurche die Weibchen. Diese Umklammerung wird Amplexus genannt. Zwischen den Arten gibt es dabei Unterschiede in der Art und Weise der Klammerung. Bei den "urtümlicheren" Arten (Geburtshelferkröte, Unken, Knoblauchkröte) umklammern die Männchen die Weibchen in der Lendengegend (Amplexus lumbalis). Bei den höher entwickelten Arten wird die Achselgegend umklammert, wobei die Laubfroschmännchen keine Umklammerung vornehmen sondern ihre Hände in die Achseln drücken.
Oft sind Fehlpaarungen zwischen verschiedenen Arten zu beobachten, dies wird durch die ausgesprochene Fortpflanzungsbereitschaft der Männchen ausgelöst. Besonders häufig klammern die Männchen der Erdkröte andere Froschlurcharten, aber auch andere Tiere (Schermäuse, Fische etc.) und sogar "tote" Gegenstände.
Während des Wachstums häuten sich die Froschlurche, die Haut wird nach der Häutung zumeist gefressen. Beobachtungen dazu sind im Freiland sehr selten, überwiegend wird dies bei Tieren im Terrarium beobachtet.
Hier gelangt Ihr zu den Artenportraits
Tipp: Bei den Froschlurchen sind die arttypischen Rufsequenzen bereitgestellt. Möchtet Ihr diese unterdrücken, fahrt mit der Maus über das Lautsprechersymbol und betätigt das entsprechende Menü. Oder stellt das Ausgabegerät stumm.
Für die freundliche Genehmigung zur Verwendung der Rufsequenzen möchte ich dem "Natur und Text - Verlag, Brandenburg" recht herzlich danken.
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