Frosch, Wasser & Co
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Teichfrosch © U. Manzke

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Teichfrosch Pelophylax (Rana) kl. esculentus

Von Uwe Manzke
© Rufaufnahmen Uwe Manzke
(s.a. CD Rufe Froschlurche)

Teichfrosch: rufendes Männchen.

Teichfrosch: Portrait, Männchen.

Teichfrosch: Bauchseite.

Teichfrosch: Fersenhöcker.

Teichfrosch: Klammerpaar.

Teichfrosch: Laich.

Teichfrosch: "Riesen-Larve" und gewöhnliche Larve.

Besonderes

Erst 1967 wurde der Hybrid-Status dieser Wasserfrosch-Form erkannt. Mittlerweile sind weltweit viele weitere Hybride der Wasserfrösche entdeckt, beziehungsweise vielmehr erkannt worden. Zur Kenntlichmachung dieses Hybridcharakters wird zwischen dem Gattungsnamen und dem "Artnamen" ein kl. geschrieben. Dieses kl. steht für Klepton und stammt aus dem griechischen (klepto = stehlen).

Verbreitung in Niedersachsen

Der Wasserfrosch-Hybrid ist mit Ausnahme weiter Teile Ostfrieslands in ganz Niedersachsen vertreten und "überall" in und an den unterschiedlichsten Gewässertypen zu finden.

Vorkommen in der Region Hannover

In der Region Hannover bewohnt der Teichfrosch alle ihm zusagenden Lebensräume. In der Börde und im Hügelland werden überwiegend Fischteiche, Abgrabungsgewässer und Rückhaltebecken besiedelt. In der Hannoverschen-Moorgeest werden alle möglichen Gewässertypen sowohl als Laichplatz, als auch als Sommerlebensraum aufgesucht. Die Schwerpunkte liegen in den (ehemaligen) Viehtränken und Gräben der Grünländer und in den vielen Baggerseen.

Lebensraum

Aufgrund seines Hybrid-Status weist der Teichfrosch eine breite ökologische Varianz auf und ist in und an fast allen stehenden und langsam fließenden Gewässern zu finden.

Biologie und Ökologie

Der Teichfrosch ist ein fruchtbarer und fortpflanzungsfähiger Hybrid der beiden Elternarten Seefrosch P. ridibundus und Kleiner Wasserfrosch P. lessonae. Es kommen diploide und triploide Tiere vor, d.h. Tiere mit einem zweifachen und Tiere mit einem dreifachen Chromosomensatz. Es existieren die unterschiedlichsten lokalen Fortpflanzungsgemeinschaften. Die diploiden Exemplare sind oft auf eine Rückkreuzung mit einer der beiden Elternarten angewiesen. Die triploiden (größeren) Exemplare können sich auch untereinander erfolgreich fortpflanzen. Die triploiden Tiere weisen entweder einen doppelten Chromosomensatz des Seefrosches oder des Kl. Teichfrosches auf und fallen phänotypisch entsprechend der Elternart mit dem doppelten Chromosomensatz aus. Auch ähneln die Rufe der Männchen dann oft dieser Elternart, lassen sich aber mit einiger Übung von diesen unterscheiden.

Der Teichfrosch ist ganzjährig an das Wasser gebunden. Die Ruf- und Fortpflanzungszeit reicht von Ende April bis Juni/Juli. Gelegentlich treten sogenannte "Riesen-Larven" auf. Dies sind besonders großwüchsige Kaulquappen.
Der Teichfrosch ist oft mit einer der beiden Elternarten vergesellschaftet. Vielerorts, z. B. in menschlichen Siedlungsbereichen, finden sich auch reine Teichfrosch-Populationen, ohne eine der beiden Elternarten. Die Wasserfrösche können an Land oder im Gewässer überwintern, viele Tiere überwintern auch im unmittelbaren Uferbereich an Land.

Artenschutz und Artenhilfsmaßnahmen

Der Teichfrosch ist nicht gefährdet. Spezielle Artenhilfsmaßnahmen sind nicht notwendig.

Seefrosch

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Teichfrosch Pelophylax kl. esculentus, rufendes (quackendes) Männchen (beachte: dunkle Schallblasen).

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Teichfrosch Pelophylax kl. esculentus, Klammerpaar (Paar im Amplexus axillaris).

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Teichfrosch Pelophylax kl. esculentus, gemischtes Klammerpaar. Das Männchen ist ein Kleiner Wasserfrosch Pelophylax lessonae und das Weibchen ein Teichfrosch Pelophylax kl. esculentus.

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Teichfrosch Pelophylax kl. esculentus, "Dreidecker-Klammerpaar" mit zwei Männchen.

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Teichfrosch Pelophylax kl. esculentus, Ablaichplatz mit rivalisierenden Männchen. Beachte die Gelege im Wasser.

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Teichfrosch Pelophylax kl. esculentus, rivalisierende (kämpfende) Männchen, hier: ein aggressives Männchen imponiert mit starken Sprüngen und Wasserverdrängung (rechter Bildrand).

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Teichfrosch Pelophylax kl. esculentus, rivalisierende (kämpfende) Männchen, hier: ein Männchen springt auf ein anderes Männchen und taucht dieses unter (Bildmitte).

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Teichfrosch Pelophylax kl. esculentus, rivalisierende (kämpfende) Männchen, hier: Anspringen und Untertauchen eines (anderen) Männchens.

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Teichfrosch Pelophylax kl. esculentus, rivalisierende (kämpfende) Männchen, hier: das untergetauchte Männchen taucht auf und wehrt sich.

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Teichfrosch Pelophylax kl. esculentus, rivalisierende (kämpfende) Männchen, hier: Abwehr des Eindringlings mit visuellem Signal (Zeigen/Demonstrieren der Füße mit den Schwimmhäuten).

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Teichfrosch Pelophylax kl. esculentus, rivalisierende (kämpfende) Männchen, hier: Wegtreten/Wegstupsen des Rivalen mit Hilfe der Hinterextremitäten.

Seefrosch