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Exoten – Mauereidechsen Podarcis muralis und Podarcis liolepis

Von Uwe Manzke

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Mauereidechse: Venetien-Linie, Hannover (ausgesetzt, angesalbt).

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Mauereidechse: Venetien-Linie, Hannover (ausgesetzt, angesalbt).

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Mauereidechse: ostfranzösische Linie.

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Mauereidechse: ostfranzösische Linie.

Verbreitung in Niedersachsen

Die Mauereidechse Podarcis muralis fehlt natürlicherweise in Niedersachsen, dennoch existieren einige angesiedelte Vorkommen mit eigenständiger Reproduktion. Diese befinden sich in bzw. bei Hannover, Springe, Nörten-Hardenberg, Osnabrück und Ueffeln. Das letztgenannte Vorkommen existiert mindestens seit Ende der 1970er Jahre.
Mittlerweile sind noch weitere (illegale) Aussetzungen bekannt geworden, wie im Landkreis Harburg (s.u., Literatur-Tipp).

Alle Populationen in Niedersachsen stammen nach neueren Untersuchungen aus mindestens vier verschiedenen Ursprungsgebieten in Europa (Schulte et al. 2011a/b) und sind als allochthone (fremdbürtige/fremdländische) und angesalbte Vorkommen einzustufen. Sie zählen damit zu unerwünschten Neozoen.

Darüber hinaus "tauchen" immer wieder Mauereidechsen insbesondere in Städten (aktive Aussetzung, Terrarienflüchtlinge) und entlang von Bahnlinien (Verschleppung mit Zügen, aber auch hier aktive Aussetzungen durch den Menschen) auf.

Vorkommen in der Region Hannover

In der Region Hannover sind angesalbte Vorkommen in den Herrenhäuser Gärten in Hannover und in einem Steinbruch bei Springe sowie in Ricklingen bekannt.

Gesetzliche Bestimmungen

Das Ansiedeln gebietsfremder Tiere, wie der Mauereidechse in Niedersachsen, ist generell verboten. Darüberhinaus unterliegt die Mauereidechse Podarcis muralis einer Reihe weiterer Schutzbestimmungen, die den Fang, die Haltung etc. regeln.

Auswirkungen und mögliche Konsequenzen durch die Ansiedlung fremdländischer Eidechsenarten werden sehr ausführlich in oben zitierter Arbeit diskutiert (Schulte et al. 2011b). Neben der Vermischung mit einheimischen Beständen werden die Konkurrenz mit anderen Echsenarten sowie rechtliche Konsequenzen angesprochen. Zusammenfassend kommen die Autoren zu dem Schluss, die angesalbten Mauereidechsen als unerwünschte Neozoen einzustufen und entsprechend zu behandeln (= die angesiedelten Populationen wegzufangen).

Diese Vorgehensweise wird nun auch in Niedersachsen angewandt. Vor wenigen Jahren noch, führte die Ansalbung an einer Bahnlinie in Hannover-Ricklingen zu "erhöhten Baukosten" und Verzögerungen (s. Literatur-Tipp: Blanke & Lorenz 2020).

Wesentliche Aussagen sind dabei:
"Die in Niedersachsen nichtheimische (allochthone) Mauereidechse fällt dagegen nicht unter diesen besonderen Artenschutz und es sind daher auch keine speziellen Schutzmaßnahmen für sie notwendig - im Gegenteil (s. u.)."
"Es ist daher sinnvoll, die Mauereidechse in Niedersachsen wie eine invasive Art zu behandeln und auf sie vergleichbare Regelungen wie die der §§ 40a-40f BNatSchG für rechtlich als invasiv eingestufte Arten anzuwenden (z. B. Maßnahmen gegen invasive Arten, Aktionspläne zu Ausbreitungspfaden, Managementmaßnahmen)."

Statt sich daher mit diesen Kuriositäten zu beschäftigen, sollten sich die zuständigen Behörden, doch endlich der letzten existierenden autochthonen Populationen stark gefährdeter Arten, beispielsweise des Laubfrosches annnehmen - und dies der Art wegen, und nicht nur im Zusammenhang von Baumaßnahmen. In anderen Regionen und Bundesländern Deutschlands wird diese vom Gesetzgeber auferlegte Verpflichtung umgesetzt, warum nicht auch in der Region Hannover ... ?

Weitere fremdländische Eidechsenarten in Niedersachsen

Durch die Untersuchungen von Schulte et al. 2011a/b wurde zudem eine weitere fremdländische Mauereidechsen-Art, die Katalonische Mauereidechse Podarcis liolepis für Niedersachsen (Nörten-Hardenberg) nachgewiesen.

Literatur-Tipp

Blanke, I. & S,. Lorenz (2019): Mauereidechsen in Niedersachsen - streng geschützte oder invasive Art? - Inform.d. Naturschutz Niedersachs. 38. Jg. Nr. 4: 229-234. (Download)

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