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Teichmolch Lissotriton (Triturus) vulgaris
Von Uwe Manzke

Teichmolch: Männchen.

Teichmolch: Bauchzeichnung.

Teichmolch: Weibchen.

Teichmolch: Weibchen bei der Eiablage an Sumpfvergissmeinicht.

Teichmolch: Ei in Blatt von Sumpfvergissmeinicht.

Teichmolch: Larve in Tümpel.

Teichmolch: Hinterfuß eines Weibchens mit dunklen Calli.

Neotener Teichmolch.
Verbreitung in Niedersachsen
Der Teichmolch ist die häufigste Molchart Niedersachsens. Er kommt in fast allen Landesteilen, mit Ausnahme der unmittelbaren Küstenmarschen vor.
Vorkommen in der Region Hannover
In der Region Hannover ist der Teichmolch, mit Ausnahme der unmittelbaren Hochmoorbereiche, fast überall zu finden.
Lebensraum
Der Teichmolch bewohnt alle denkbar geeignet erscheinenden Lebensräume. Kleinstpopulationen halten sich auch in geschlossenen Wohngebieten, in Gärten mit fischfreien "Gartenteichen". Die Schwerpunkte seiner Verbreitung bilden die Grünlandbereiche im Tiefland. Hier nutzen die Teichmolche fast alle Stillgewässer bis hin zu +/- stehenden Gräben zum Ablaichen, bevorzugt Kleingewässer in Form der erhalten gebliebenen Viehtränken. Auch ist der Teichmolch in fast allen Abgrabungsgewässern (Sand-, Ton-, Lehm-, Kiesgruben, Steinbrüche etc.) zu finden.
Biologie und Ökologie
Die Laichzeit des Teichmolches erstreckt sich von Ende März bis in den Sommer (Höhepunkt: Mai). Manche Tiere, besonders Weibchen halten sich auch im Sommer noch in den Gewässern auf. Gelegentlich findet man tote Teichmolch-Weibchen inmitten von gequollenen Braunfroschlaichballen (vor allem Grasfroschlaich). Die Teichmolch-Weibchen hatten den frisch abgesetzten Laich der Braunfrösche gefressen und waren im Verlaufe des Quellens der sie umgebenden Laichgallerte eingeschlossen worden und erstickten.
Die Eier werden vom Weibchen einzeln an Pflanzenteilen abgesetzt. Oft werden die Blätter des Sumpfvergißmeinichts (Myosotis palustris agg.) und des Flutenden Schwadens (Glyceria fluitans) hierfür genutzt. Die Larven entwickeln sich im Laufe des Sommers zu Jungmolchen. Seltener überwintern einige Larven im Gewässer. Manchmal finden sich neotene Individuen (s.u.).
An Land leben die Teichmolche sehr versteckt und können unter Falllaub, Totholz etc. gefunden werden.
Artenschutz und Artenhilfsmaßnahmen
- Der Textbeitrag wurde ca. 2014 geschrieben, und ist daher möglicherweise nicht mehr aktuell -
Der Teichmolch ist nicht gefährdet. Dies trifft vor allem für die Populationen des Tieflandes zu. Dennoch hat die Art überall durch den unmittelbaren Lebensraumverlust erhebliche Bestandseinbußen erfahren müssen (vgl. Grasfrosch).
Neotenie
Viele Schwanzlurchlarven verbleiben zeitlebens in einer "äußeren" Larvenmorphologie, besitzen aber voll entwickelte Geschlechtsorgane. Dieses Phänomen wird "Neotenie" genannt. Bekannteste Vertreter eines "Voll-Neotenen" Schwanzlurches sind der mexikanische Axolotl Ambystoma mexicanum und der europäische Grottenolm Proteus anguinus. Die neotenen Individuen leben zeitlebens im Wasser und pflanzen sich erfolgreich fort. Augenfällig für diese aquatische Lebensweise sind die Außenkiemen. Neotenie tritt bei den europäischen Molchen vor allem beim Bergmolch und beim Teichmolch auf und ist manchmal mit Albinismus gekoppelt. Häufig findet man neotene Individuen in kühlen und schattigen Gewässern, beispielsweise in Brunnenschächten. Manche neotene Individuen können "nachträglich" eine Metamorphose durchlaufen (im Labor unter Zugabe von Thyroxin, einem Schilddrüsen-Hormon).

Teichmolch Lissotriton vulgaris, Männchen und Weibchen.

Teichmolch Lissotriton vulgaris, Weibchen.

Teichmolch Lissotriton vulgaris, Weibchen, Kreuzkrötenlarven fressend.

Teichmolch Lissotriton vulgaris, Weibchen, während der Frühjahrswanderung zum Laichgewässer (auf einer Straße).

Teichmolch Lissotriton vulgaris, gerne legen alle Molcharten ihre Eier am Sumpfvergißmeinicht Myosotis palustris agg. ab. Die Eier werden einzeln an den Blättern abgesetzt, und diese dann umgeknickt und mit einem Sekret verklebt. Die Blattspitzen sehen dann oft "wie abgeschnitten" aus.

Teichmolch Lissotriton vulgaris, gerne legen alle Molcharten ihre Eier am Sumpfvergißmeinicht ab. Die Eier werden einzeln an den Blättern abgesetzt, und diese dann umgeknickt und mit einem Sekret verklebt.