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Kammmolch © U. Manzke

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Kammmolch Triturus cristatus

Von Uwe Manzke

Kammmolch: Männchen.

Kammmolch: Bauchzeichnung.

Kammmolch: Männchen, Portrait.

Kammmolch: Weibchen, Portrait.

Kammmolch: Weibchen frißt die alte Haut.

Kammmolch: Larve.

Kammmolch in Landtracht.

Verbreitung in Niedersachsen

Der Kammmolch kommt in ganz Niedersachsen, mit Ausnahme der nordwestlichen Landesteile vor (sehr wahrscheinlich gibt es hier aber auch erhebliche Untersuchungsdefizite). Die Schwerpunkte seiner Verbreitung liegen in den Grünlandbereichen des niedersächsischen Tieflandes. Große zusammenhängende Kammmolch-Vorkommen existieren noch in den Grünländern des Unteren-Mittel-Elbe-Tals, wo der Kammmolch auch die deichnahen Gewässer des Deichvorlandes zum Ablaichen aufsucht. In den Hügel- und Bergländern ist der Kammmolch die seltenste Molchart. Die jeweiligen Populationen sind meist individuenärmer, als die Tieflandpopulationen.

Vorkommen in der Region Hannover

In der Region Hannover ist der Kammmolch, mit Ausnahme der Hochmoorflächen, überall zu finden. Die Schwerpunkte der Vorkommen liegen in den verbliebenen Grünländern der Hannoverschen Moorgeest. Die Populationen in den südlich von Hannover gelegenen Börden und Hügelländern, inklusive Deister sind zumeist individuenarm.

Lebensraum

Der Kammmolch ist ein Bewohner des Offenlandes und lebt vorwiegend in reich strukturierten Grünländern. Man findet Kammmolche allerdings auch in ± geschlossenen Wäldern, hier sind die Populationen zumeist sehr klein. Der Kammmolch bevorzugt als Ablaichplätze etwas größere und tiefere pflanzenreiche Gewässer, ist aber auch in kleineren Tümpeln und Gräben zu finden. Als Sommerlebensräume, werden zum Einen die Gewässer (einzelne Tiere leben ganzjährig im Wasser) und zum Anderen die Gewässerränder, Wiesen, Hecken, Waldränder und lichtere Waldbereiche aufgesucht. Manchmal verlassen hunderte von Tieren ein Gewässer +/- gleichzeitig und verbergen sich am Ufer, bevor sie in die eigentlichen Sommerlebensräume abwandern.

Biologie und Ökologie

Der Kammmolch überwintert gelegentlich auch als ausgewachsenes Tier in den Gewässern, die Mehrzahl der Tiere überwintert an Land. Entsprechend kann man Kammmolche im Balzkleid bereits ab Februar-März in den Laichgewässern finden. Die Laichzeit erstreckt sich bis in den Sommer (Höhepunkt: Mai). Manche Tiere, besonders Weibchen halten sich auch im Sommer noch in den Gewässern auf.
Die Eier werden vom Weibchen einzeln an Pflanzenteilen abgesetzt. Oft werden die Blätter des Sumpfvergißmeinichts (Myosotis palustris agg.) und des Flutenden Schwadens (Glyceria fluitans) hierfür genutzt. Die Larven entwickeln sich im Laufe des Sommers zu Jungmolchen, einige Larven können auch im Gewässer überwintern.
Sowohl die Adulti, als auch die Larven des Kammmolches sind starke Räuber. Gelegentlich kann man Kammmolch-Weibchen sogar beim Verschlingen von kleineren Molchen, z. B. Teichmolchen, beobachten.
An Land leben die Kammmolche sehr versteckt und können unter Falllaub, Totholz etc. gefunden werden. Oft halten sich die Tiere im unmittelbaren Gewässerumfeld, z. B. im Wurzelbereich von Binsen- und Grasbulten auf.

Artenschutz und Artenhilfsmaßnahmen

Der Kammmolch erscheint nicht gefährdet. Dennoch hat die Art durch den enormen Grünland- und Kleingewässerverlust sowie aufgrund der zunehmenden Verlandung und Verbuschung (Beschattung) vieler Kleingewässer, als auch der zunehmenden Fragmentierung unserer Landschaft sicherlich enorme Bestandseinbußen zu verzeichnen.

Fadenmolch

 

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Kammmolch Triturus cristatus, Männchen mit der typischen Bauchzeichnung.

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Kammmolch Triturus cristatus, Männchen, während der Häutung (die Haut wird gerade abgestriffen und befindet sich hier hinter den Armen).

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Kammmolch Triturus cristatus, Weibchen an Land, im Vordergrund eine Assel (die Tiere waren unter einem Brett versteckt).

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Kammmolch Triturus cristatus, Weibchen mit ausgeschiedenen Kleinmuscheln.

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Kammmolch Triturus cristatus, Larve mit dem typischen Schwanzfaden.

Fadenmolch